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Modell Beschriftung mit AbziehbildernEs gibt drei Möglichkeiten, seine Fahrzeuge neu zu beschriften:
Um die dritte Möglichkeit soll es hier gehen. Die ersten Versuche kann man mit geringen Investitionen von wenigen Euro machen. Man braucht neben preiswert zu erhaltenden Abziehbildern nur die übliche Computerausstattung und einen guten Laserdrucker. Oder einen (wenig verbreiteten) Festtintendrucker.
Neue Nummern für die LoksVorweg: Die Tipps hier beziehen sich auf Loks, die entweder weiß auf schwarz (das ist die Regel) oder auch mit schwarzen Ziffern beschriftet sind. Das trifft auf Dampflokomotiven zu. Und auf E-Loks der Epochen zwei, drei, und vier. Bis in die 60er Jahre waren die Lokschilder aus Guss-Aluminium mit erhabenen Ziffern weiß oder silbern auf schwarz gefertigt. Solche Schilder lassen sich mit der beschriebenen Methode herstellen, wenn auch nicht dreidimensional. Die Methode funktioniert auch bei Wagen, die schwarz auf weiß beschriftet sind, Kühlwagen zum Beispiel. Die Lokschilder kamen mit der Zeit aus der Mode, stattdessen wurden die Ziffern direkt auflackiert. Zum Glück waren die Neubau E-Loks der Zeit, die E 40, E 50 (später 140, 150), und deren Verwandte (BR 139, BR 141, BR 151) noch im unteren Drittel, also am Lokkasten, schwarz lackiert. Auch diese Beschriftung kann man selber herstellen. Selbst die rot-elfenbein farbenen TEE Loks, auch die E03, hatten zu Beginn schwarze Lokschilder. Erst mit Einführung des Farbschemas elfenbein-türkis wurden die Ziffern farbig aufgebracht. Warum überhaupt eine andere Nummer?Das ist eine gute Frage. Die meisten Leute achten sowieso nicht darauf, was da auf einer Lok steht. Wer sich zu dieser Gruppe zählt, kann jetzt getrost aufhören, zu lesen. Bleiben diejenigen übrig, die verrückt genug sind, ihre Nerven mit Papierschnipseln zu strapazieren, die nur Bruchteile von Millimetern groß sind. So wie ich. Warum also die ganze Aktion?
Woher kommen die Nummern?In den frühen Jahren der Eisenbahnerei bekamen alle Loks Namen, genau wie Schiffe. Später ging man dann zu Zahlen über und bezeichnete die Lokomotiven mit einer Baureihen-Nummer. Und weil Loks einer Type meist gleich in größeren Mengen hergestellt wurden, gab es eine fortlaufende Nummerierung. Die ersten Ziffern auf dem Lokschild bezeichnen also die Baureihe, gefolgt von einer laufenden Nummer, der sogenannten Ordnungsnummer. Meist wurden die Loks der Reihe nach, entsprechend ihrer Herstellung durchnummeriert. Manchmal gerieten die laufenden Nummern aber auch durcheinander, wegen Sonderbauarten, Testlokomotiven, technischen Änderungen in der Baureihe, oder weil Montag war. Zu Beginn hatten E-Loks ein E vorangestellt, also zum Beispiel E44 (Dieselloks ein V wie Verbrennungsmotor). Ende der 60er Jahre erhielten alle Fahrzeuge, neue, computergerechte Nummern, aus der E44 wurde die 144. Zusätzlich zu Baureihe und laufender Nummer wurde eine Prüfziffer angehängt, damit man kontrollieren konnte, ob die Nummer korrekt war. (Mehr zu den ganzen Nummern unten, bei den Quellenangaben, ich will es hier nicht übertreiben.) Berechnung der PrüfzifferNur Nummernkünstler kriegen das im Kopf hin: Jede Zahl der Baureihen- und der Ordnungsnummer wird abwechselnd mit 1 und 2 multipliziert. Dann wird die Quersumme aller Ziffern gebildet, wobei aus zweistelligen Zahlen, zum Beispiel 14, die Ziffern 1 und 4 wurden. Die Differenz zur nächsten Zehnerzahl ist die Prüfziffer. Alles klar? Nein? Kann ich verdammt gut verstehen. Hier noch mal im Überblick:
Bei Loks wurde übrigens bei der Multiplikation im ersten Schritt mit der 1 begonnen, bei Wagen mit der 2. Das waren echte Zahlenfreaks bei der Bahn damals. Bloß nix einfaches ausdenken... Die Berechnung der Kontrollziffer für Loks und Wagen kann man aber auch online erledigen. Zum Glück. Die spinnen, die Bahnfreaks... Herstellen der AbziehbilderJetzt muss die richtige Nummer "nur" noch hergestellt werden. Wir brauchen also den richtigen Schriftschnitt und ein Trägermaterial, auf das man gut drucken und auf die Loks aufbringen kann. Theoretisch kann man auch einfach nur Papier bedrucken, die kleinen Schnipsel ausschneiden und dann auf die passende Stelle kleben. Leider sieht man die Papierstruktur; und die Kanten werden recht unsauber. Wer sich schon im Millimeter-Bereich aufhält, der mag da vielleicht was Genaueres. Es gibt bedruckbare Abziehbilder, mit denen kann man prima arbeiten. SchrifttypeDie Bahn verwendet für die Beschriftung der Loks und Wagen eine DIN Schrift (was auch sonst). Der Font heißt DIN 1451 Mittelschrift. Er ist wie die meisten Fonts durch Copyright geschützt, darf also nicht einfach so zum Download angeboten werden. Man kann ihn für etwa 20 Dollar / Euro kaufen. Oder einfach die Suchmaschine der Wahl anschmeißen und ein wenig blättern. Abziehbilder - DecalsZum Beschriften von Modellen nimmt man wasserlösliche Abziehbilder, auch Decals genannt. Eine dünne, transparente Trägerfolie ist auf Trägerpapier aufgebracht, von dem es sich im Wasser löst. Das Abziehbild lässt sich dann an der passenden Stelle positionieren. Wenn das Wasser getrocknet ist, haftet das Abziehbild. Es sollte dann noch mit speziellem Fixativ oder Mattlack fixiert werden. Bedruckbare Abziehbilder werden (unter anderem) in USA von den Firmen Walthers, Microscale, und Vitachrome hergestellt und können hierzulande bestellt werden (siehe Quellen). Vielleicht bekommt man die auch im Modellbauladen. DruckerLaser DruckerDer größte Vorteil von Laserdruckern ist, dass sie inzwischen weit verbreitet sind und nicht mehr unbezahlbar. Für den genannten Zweck sind aber nur Modelle geeignet, die eine hohe Auflösung von 1000 dpi oder mehr erreichen. Bei geringerer Auflösung gibt es einen Treppcheneffekt, der sich bei den kleinen Ziffern unschön bemerkbar macht. Nachteil der Laserdrucker für den genannten Zweck: Der auf das Abziehbild aufgebrannte Toner bröselt ein wenig. Das macht sich umso mehr bemerkbar, je kleiner die ausgedruckten Schildchen sind. Festtintendrucker, Thermo-Transfer-DruckerDiese Drucker funktionieren nach einem anderen Prinzip als Laserdrucker. Die Farbe wird von Farbbändern mit der sogenannten Micro Dry Technologie aufgebracht. Viele Materialien können recht fein bedruckt werden. Da man unterschiedliche Farbkassetten verwenden kann, gibt es auch die Möglichkeit, in weiß oder Sonderfarben zu drucken. Für die Modellbeschriftung ist weiß am interessantesten. Leider kostet so ein Teil etliche hundert Euro. Die bekanntesten Modelle sind ALPS MD-5000 und Citizen Printiva 600 C. Abziehbilder bedruckenIch habe folgende Methode mit Erfolg praktiziert, es gibt sicher auch noch andere.
Untergrund vorbreitenDen Spruch liest man auf jeder Farbdose: Der Untergrund muss
trocken und staubfrei sein. Klar. Abziehbilder aufbringen und fixierenMit einem sehr scharfen Cutter oder einer Schere werden die Schilder zurechgeschnippelt. Dabei bewährt es sich, wenn man die einzelnen Schilder so zueinander positioniert, dass mit einem Schnitt die Trennung gleich für zwei Schilder passend geschnitten werden kann. Wenn das Schneidwerkzeug nicht scharf genug ist, dann bröselt die vom Laserdrucker aufgebrannte schwarze Tonerschicht wieder ab. Dieses Bröseln ist das größte Problem. Man muss die Dinger sehr vorsichtig behandeln. Hin und wieder löst sich der Toner auch beim Einweichen. Die kleinen Schnipsel werden einfach in ein flaches Gefäß mit Wasser gelegt. Nach 20 bis 30 Sekunden löst sich das Abziehbild und man kann es mit einer Pinzette positionieren. Die Bröselquote ist hoch, also nicht verzagen, wenn nur jedes zweite oder dritte Schiebebild gelingt. Wenn man das Abziehbild auf eine nicht vollkommen ebene Fläche aufbringen will, dann muss man es nach dem Positionieren noch mit Weichmacher behandeln. Den gibt es beim Lieferanten der Decals. Der mittels Pinsel aufgebrachte Weichmacher sorgt dafür, dass sich das Abziehbild auch auf unebenen Flächen anschmiegt. Am Schluss dann kommt Fixativ oder Lack drüber, so ist das mühevoll aufgebrachte Schildchen gegen Beschädigung etwas geschützt. Die spinnen, die BahnfreaksSo viel Arbeit für vier bis fünf Quadratmillimeter Nummern? Weia! ;-) Quellen und LinksFertige Beschriftungen für Spur N
Vorbildinfos zur Beschriftung von Bahnfahrzeugen
Fonts
Material: Abziehbilder, Zubehör, Festtintendrucker
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Comments / Feedback: bahnkram aett karzauninkat.de Zuletzt aktualisiert: 26.10.2009 Das Copyright für alle Aufnahmen und Texte liegt bei mir. Wer die klaut, kriegt Ärger. |