1.
Der Hundeknochen
Ich will Züge sehen! Deshalb war die erste Idee dieser vergleichsweise
simple Gleisplan: Zweispurig, möglichst lange Strecke, einfach
nur wenden und fahren lassen, fertig. Eigentlich geplant als eher flottes
Projekt musste ich feststellen, dass etliche Ideen überhaupt nicht
funktionierten. Beispielsweise habe ich mir zu den überaus kritischen
Gleisübergängen, die ja millimetergenau passen müssen,
zu Beginn gar keine Gedanken gemacht. "Das passt schon" ist
doch etwas zu ungenau. Zur Strafe musste ich ein Adapterstück stricken
und x-mal neu justieren. Und die Eckverbindung mehrmals überarbeiten.
Eigentlich hatte ich ja mit einer kleinen Wender-Kiste angefangen.
Die war auch schon nett mit Gras versehen, geschottert und mit Signalen
bestückt. Das Teil war aber viel zu klein - zu spät lernte
ich, dass die kleinen Radien nur Probleme verursachen. Minitrix Gleise
mit R1 und R2 sind okay für kurze Züge, kurze Wagen, kurze
Loks. Die Bogenweichen ebenso. Auch hier hatte ich nicht an den Übergang
zum nächsten Modul gedacht (siehe Überlegungen
zum Betrieb).
Zwischendrin war ich so frustriert, dass ich das Ganze erst mal liegen
gelassen und eine kleine Klappanlage gebaut habe, nur um überhaupt
mal einen Zug fahren lassen zu können.
Der späterere, größere und provisorische Klappwender
(siehe Bauphasen in Bildern,
Bild 2) war eine allzu improvisierte Bastelei. "Mal eben"
geht gar nicht, schon gar nicht bei präzisen Gleisübergängen.
Das Teil staubt jetzt in der Ecke vor sich hin, bis ich die Teile brauche
und das Ding wieder zerrupfe. Merke: Sperrholz allein macht nicht glücklich.
Es müssen schon ein paar versteifende Latten drübergedengelt
werden.
Zwei Meter Strecke am Stück sind schon verlockend, und auch kein
Problem, wenn man einen Kombi hat. Wenn man aber keinen mehr hat (der
ist inzwischen längst von einem freundlichen Autohändler in
die sibirische Steppe exportiert worden), dann kann man doch etwas ins
Schwitzen geraten. Auch das Gesamtgewicht muss man sorgfältig im
Auge behalten, das Teil muss schon mit Schmackes herumgewuchtet werden.
Die Landschaft macht auch viel mehr Arbeit als gedacht. Ist halt nicht
brett-eben, sondern nett mit Hügelchen, Flüßlein und
Strasse. Aber Terraforming macht mir am meisten Spass.
Und dann wollte ich ja nicht nur einen Zug fahren lassen. Die Sache
mit der Blocksteuerung hat mich viel Zeit gekostet. Für Recherche,
probieren, Strippenziehen und Löten. Aber das hat sich definitiv
gelohnt.
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